Ein heisser Tag für die Neophyten in Gränichen
Seit Jahren finden in Gränichen «Neophyten-Arbeitstage» statt, an denen sich Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein Gränichen und des Natur- und Vogelschutzverein Gränichen aktiv beteiligen. Organisiert wird der Einsatz seit diesem Jahr von der Gemeinde. Am Samstag, 14. Juni 25, dem bislang heissesten Tag des Jahres, trafen sich 15 einsatzbereite Neophytenjägerinnen und -jäger um an verschiedenen Standorten in der Gemeinde gegen invasive Neophyten vorzugehen. Wie in den vergangenen Jahren lag die Priorität beim Berufkraut, das sich ohne Massnahmen an Wegrändern, im Wald und auf Wiesen und Weiden stark ausbreitet und alle einheimischen Pflanzen verdrängt.
Nur wenn die ganze Pflanze inklusive Wurzelstock entfernt wird, kann die Verbreitung des der Kamille ähnlichen weissen Blümchens gestoppt werden. Der Name «Einjähriges Berufkraut» führt leider zu dem häufigen Missverständnis, dass einfaches Abschneiden oder Abreissen genügt um die Verbreitung zu verhindern. Jedoch bildet die Pflanze als Reaktion darauf einen stärkeren Wurzelstock, aus dem sofort mehrere Stängel spriessen und wird auf diese Weise sogar mehrjährig.
An verschiedenen Stellen in Gränichen wurde das Berufkraut in den letzten Jahren konsequent bekämpft und der Erfolg zeigt sich. In ehemals weissen Wiesen, übervoll mit Berufkraut, kommen nur noch vereinzelte Pflanzen vor. Doch auch diese müssen weiterhin ausgerissen werden, damit die Wiese weiterhin schön bunt bleibt, bildet doch ein einziges Berufkraut bis zu 1000 Samen.
Auch dieses Jahr offerierte die Gemeinde allen Teilnehmenden als Dankeschön eine wohlverdiente Erfrischung und einen Imbiss nach getaner Arbeit.
Bei heftigem Neophytenbefall braucht man oft Unterstützung um die Arbeit, die nur von Hand ausgeführt werden kann, zu bewältigen. Das Landwirtschaftliche Zentrum Liebegg hat deshalb die Plattform #zämesammle entwickelt. Unter www.zaemesammle.ch können sich Landbesitzer und -besitzerinnen registrieren und ebenso können sich Freiwillige melden um bei der Entfernung der Neophyten zu helfen. Ein Einsatz, der sich auf jeden Fall für die Erhaltung der Bioversitat sowie von bunten Wiesen, Flussufern, Wald- und Strassenrändern lohnt.