, Regula Hächler

Blumenmeer – mehr Blumen

Blumenmeer – mehr Blumen vom 2. September 2022 8 interessierte Blumenfreunde beider Vereine und ein Gast trafen sich am Donnerstagabend vor dem Schulgarten der Landwirtschaftlichen Schule Liebegg. Sie wollten gerne ihr Wissen erweitern, um im Garten oder auch auf dem Balkon den ganzen Sommer über ein Blumenmeer zu geniessen.

Flurina Zeindler, die neue Leiterin des Schulgartens auf der Liebegg, war dafür die richtige Ansprechperson. Zuerst führte sie uns durch den gepflegten Garten und beantwortete unsere vielen Fragen. Vor einem schönen Schnittblumenbeet blieben wir stehen und lernten dessen Vor- und Nachteile kennen. Es geht nichts über beherztes Schneiden der schönsten Blüten! Nur so wird die Pflanze zur Bildung immer neuer Blüten angeregt und wir haben erst noch jedes Mal einen bunten Stauss für auf den Tisch! Dünger darf nicht fehlen und Wasser ebenfalls. Um die Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen, lohnt sich auch für eine Blumenrabatte die Entnahme einer Bodenprobe. Gerade Hausgärten sind oft mit Phosphor überdüngt, welcher das Pflanzenwachstum eher bremst wie fördert.

Eine Schnittblumenrabatte muss es für zuhause nicht unbedingt sein. Wer gerne Blumen selbst anzieht kann sich auch eine Wechselflor-Rabatte anlegen. Hier werden im Frühling die Blumen, welche im Sommer blühen sollen, gepflanzt und im Herbst dann die 2-jährigen, welche erst im nächsten Frühling zur Blüte kommen. So kann man mit den Modeströmungen mithalten, oder sonst nach Lust und Laune die Rabatte jedes Jahr anders gestalten.

Wer diesen Aufwand nicht jedes Jahr auf sich nehmen möchte, hat noch die Möglichkeit sich eine Staudenrabatte anzulegen. Zum Beispiel eine Mischpflanzung, wie wir sie im letzten Jahr bei Herr Labhart in Schafisheim kennengelernt haben oder wie unsere Gemeindegärtner sie überall ums Dorfzentrum herum neu angelegt haben. Achtet man hier darauf, dass das ganze Jahr über etwas blüht, reicht es auch da für einen Strauss als Präsent oder den eigenen Tisch.

Nach einer kurzen Pause durften wir im ganzen Garten kurze Triebe für Stecklinge schneiden. Gibt es doch diverse hübsche Pflanzen, welche bei uns nicht oder nur bedingt winterhart sind. So können wir sie über den Winter retten, ohne zuviel Platz zu brauchen.

Wichtig ist, dass eine Blattachsel unter die Erde zu liegen kommt. Darüber ein Blattpaar stehen bleibt. Verwendet wird eine Mischung aus Blumenerde und Aussaaterde. So sind nicht zu viele Nährstoffe vorhanden. Nachher wird der Steckling gut angegossen und mit einer halben Petflasche oder einem Znünisäckli abgedeckt, um ein Verdunsten des Wassers zu verhindern. Jetzt hell, aber ohne Sonne, aufstellen und warten. Nie ganz austrocknen lassen. Treibt der Steckling oben durch und hat schon Wurzeln gebildet, wird er in einen grösseren Topf gepflanzt, etwas zurückgeschnitten falls nötig und bei ca. 20 Grad überwintert. Im Frühling kann die junge Pflanze dann nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden. Es war ein interessanter Kurs an einem schönen, milden Abend.

Viel Erfolg und Freude fürs neue Gartenjahr!